Die Inititiativen im Überblick
Im Südkiez von Friedrichshain gibt es viele engagierte Nachbarschaften. Die Herausforderungen im Kiez sind ebenso vielfältig wie die Lösungsansätze, Ideen und Visionen der Aktiven. Hier findet ihr eine Übersicht zum Stöbern. Vielleicht gibt es ja eine Initiative, die du unterstützen möchtest.
Stadtpolitische Initiativen
Die aktiven Initiativen beschäftigen sich mit verschiedenen stadtpolitischen Themen wie Gentrifizierung, Verdrängung, Verkehrsberuhigung, Stadtentwicklung und vielen wichtigen Themen, die das gute Leben im Stadtteil betreffen. In der Liste findet ihr auch die Webseiten der Gruppen und könnt euch über aktuelle Veranstaltungen informieren oder direkt Kontakt aufnehmen.
Berlin vs. Amazon
Vorstellung der Initiative
Die Initiative „Berlin vs. Amazon“ engagiert sich gegen den Einzug des Amazon-Konzerns in den großen Tower gegenüber dem S-Bahnhof Warschauer Straße in Friedrichshain. Das Bündnis hat 14 Forderungen an den Konzern. Diese beinhalten unter anderem Lohnerhöhungen, verkürzte Arbeitszeiten und den Stopp von Überwachungsmaßnahmen der Beschäftigten. Die Initiative arbeitet eng mit der Gewerkschaft Verdi zusammen und ruft zu Solidaritätsaktionen auf, wenn die Amazon-Beschäftigten für Tarifverträge streiken.
In der Initiative sind alle willkommen, die sich gegen Amazon engagieren möchten. Geplant sind weitere Informationsveranstaltungen in verschiedenen Berliner Stadtteilen, um deutlich zu machen, warum Amazon kein guter Nachbar ist und es sinnvoll ist, sich gegen den Konzern zu positionieren.
Das Bündnis will die nächsten Monate nutzen, um für den Protest zu mobilisieren. Die Aktivist*innen sind sich der Herausforderung bewusst, dass der Tower bereits fast fertig ist. Trotzdem wollen sie den Druck aufrechterhalten und die breite Unterstützung in der Bevölkerung gewinnen.
Bürgergarten Laskerwiese
Vorstellung der Initiative
Die Initiative „Laskerwiese“ ist ein Nachbarschaftsgarten in Friedrichshain, in der Nähe des Ostkreuzes. Sie besteht aus einer öffentlichen Grünfläche mit verschiedenen Aktivitäten und einem Nachbarschaftsgarten mit etwa 35 kleinen Parzellen.
Im Nachbarschaftsgarten haben die Menschen aus der Umgebung die Möglichkeit, selbst zu gärtnern. Aus den Parzellen von etwa zehn Quadratmetern Größe können sie frei entscheiden. Viele der Parzellen werden von kleinen Gruppen, Familien oder Wohngemeinschaften betreut, so dass insgesamt etwa 100 Gärtner*innen im Verein aktiv sind.
Gemeinsame Gartentage bieten Raum für Austausch und gegenseitige Hilfe, sei es durch Workshops, Saatgut oder Ratschläge für den Gartenbau.
Als Verein kümmert sich die Initiative nicht nur um die eigenen Beete, sondern auch um den öffentlichen Park. Sie mähen den Rasen, schneiden die Bäume, pflanzen Blumen und sorgen für Ordnung und Sauberkeit. Das Modell aus Nachbarschaftsgarten und öffentlichem Park ist einzigartig in Berlin: Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat der Initiative im Rahmen eines Kooperationsvertrags die gesamte Fläche zur eigenverantwortlichen Pflege und Bewirtschaftung überlassen. Durch die ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder wird diese grüne Oase für Nachbarschaft und Rudolph- und Laskerkiez ermöglicht.
Bürger*innen Initiative A100
Vorstellung der Initiative
Die Bürgerinneninitiative A100 setzt sich aktiv gegen den Weiterbau der Stadtautobahn in Berlin ein. Sie kritisiert das Bauprojekt massiv und arbeitet zusammen mit dem BUND Berlin e.V. und engagierten Bürgerinnen vor Ort daran, die klimaschädliche Autobahntrasse zu verhindern. Der geplante 17. Bauabschnitt der A100 würde eine Betonschneise durch Friedrichshain ziehen und wertvolle Kulturorte, Gartendenkmäler und denkmalgeschützte Gebäude gefährden. Es bestehen zudem hohe Risiken für benachbarte Häuser und Wohnquartiere. Die Kosten für den Weiterbau werden auf über eine Milliarde Euro geschätzt. Die Initiative setzt sich vor dem Hintergrund der Klimakatastrophe und einer dringend notwendigen Mobilitätswende dafür ein, Berlin als lebenswerte Stadt für Menschen zu erhalten. Sie bittet um Unterstützung ihrer Aktivitäten um gemeinsam eine zukunftsfähige Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur zu erreichen.
Deutsche Wohnen & Co Enteignen Kiezteam F-Hain
Vorstellung der Initiative
Das Kiezteam Friedrichshain der Kampagne „Deutsche Wohnen & Co enteignen“ setzt sich dafür ein, dass Berlin nicht zur Spielwiese der Immobilienkonzerne wird.
Das Kiezteam besteht aus engagierten Mieterinnen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben die Interessen der Bewohnerinnen zu vertreten und für bezahlbaren Wohnraum zu kämpfen. Sie organisieren regelmäßig Treffen und Arbeitsgruppen, in denen sie sich über aktuelle Probleme und Lösungsansätze austauschen.
Berlin hat sich klar für Vergesellschaftung entschieden, doch der Senat weigert sich diesen Wunsch effektiv umzusetzen. Das lässt die Initiative nicht auf sich sitzen! Sie schreiben jetzt das Vergesellschaftungsgesetzt selbst. Dieses wird anschließend in einem erneuten Volksentscheid zur Abstimmung gegeben.
Das ist nun die Chance (wieder) dabei zu sein und Geschichte zu schreiben. Alle sind eingeladen in die Kiezteams oder Arbeitsgruppen von DWE zu kommen und dafür zu kämpfen, dass Berlin unser Zuhause bleibt.
Ganz Friedrichshain ist von Immoblienhaien besetzt. Ganz Friedrichshain? Nein! Ein aus unbeugsamen Mieter*innen bestehendes Kiezteam hört nicht auf Wiederstand zu leisten. Mach mit.
Freifunk
Vorstellung der Initiative
Die Initiative „Freifunk“ ist eine ehrenamtliche und nicht-kommerzielle Organisation, die sich für die Bereitstellung freier Netze einsetzt. Ihr Hauptziel ist es, die digitale Kluft zu überwinden und die Kommunikationsmöglichkeiten für alle zu demokratisieren.
Durch die Installation von WLAN-Routern in verschiedenen Stadtteilen wird ein freies und unabhängiges Netzwerk geschaffen, das den Datenaustausch innerhalb des Freifunk-Netzes ermöglicht.
Dies fördert den freien Informationsfluss und trägt zur Stärkung lokaler Gemeinschaften bei. Das Grundkonzept basiert auf einem Mesh-Netzwerk, in dem alle Router miteinander kommunizieren und ein eigenes Funknetzwerk bilden. Die Teilnehmerinnen können mithilfe eines Routing-Protokolls Daten austauschen und auf das globale Internet zugreifen. Jeder kann sich der Freifunk-Initiative anschließen, indem man seinen Router entsprechend konfiguriert und sich an den Treffen beteiligt.
Mit Freifunk kann gemeinsam eine freiere und zugänglichere Kommunikationsinfrastruktur aufgebaut werden.
Kiezblock Modersohn
Vorstellung der Initiative
Der „Modersohn Kiezblock“ ist eine Gruppe von Anwohnerinnen, die sich dafür einsetzt, den Durchgangsverkehr aus dem Kiez rauszuhalten. Sie wollen den vorhandenen öffentlichen Raum, der bislang auf Autos zugeschnitten ist, gerechter verteilen. Ihre Vision ist ein Modersohnkiez, bestehend aus dem Rudolfkiez im Westen und dem Laskerkiez im Osten, der lebenswerten Raum für Menschen bietet, die dort leben. Mit der Spielstraße in der Danneckerstraße ist bereits eine Freifläche für die Anwohnerinnen im Kiez entstanden, die die Lebensqualität im Kiez sehr verbessert. Nun sollen weitere Maßnahmen folgen, um sichere Wege für Fußgängerinnen und Radfahrerinnen in ihrem Kiez zu schaffen. Der Modersohn Kiezblock setzt sich insbesondere für sichere Kreuzungen und Überquerungen zu den Kitas und Schulen in ihrem Kiez ein.
Kiezblock Ostkreuz
Vorstellung der Initiative
Der „Ostkreuz-Kiezblock“ ist eine Initiative, die sich für eine Verbesserung der Lebensqualität in ihrem Kiez einsetzt. Ihr Hauptziel ist es den Durchgangsverkehr aus dem Kiez herauszuhalten, um die Situation für Fußgängerinnen und Radlerinnen sicherer zu machen. Dazu möchte die Initiative mehr Platz schaffen und den Verkehr für alle Teilnehmer*innen verbessern. Besonders Kinder und ältere Menschen sollen hiervon profitieren, aber auch die Atmosphäre im gesamten Kiez soll sich positiv verändern. Sie arbeiten eng mit anderen Gruppen zusammen, die sich um Themen wie mehr Grün, weniger Müll und das soziale Miteinander kümmern. Jederzeit kann man bei ihnen mitmachen und dazu beitragen, den Ostkreuz-Kiez aktiv mitzugestalten.
Niederbarnimstraße für Alle
Vorstellung der Initiative
Die Initiative „Niederbarnimstraße für Alle“ setzt sich für eine Veränderung der Verkehrspolitik in der Niederbarnimstraße ein, die momentan von Verkehrschaos und Lärm geprägt ist. Ein Hauptproblem liegt darin, dass zu viele Flächen für Autos reserviert sind und Fahradfahrerinnen und Fußgängerinnen dadurch keine sicheren Wege haben. Der Durchfahrtsverkehr führt zu täglichem Stress.
Die Initiative möchte die Niederbarnimstraße zu einem Ort der Begegnung und des Austauschs machen, in dem sich Bewohner*innen wohlfühlen können. Durch gemeinsame Aktionen und eine koordinierte Kommunikation mit der Bezirksregierung sowie den zuständigen Ämtern sollen die bestehenden Missstände angegangen werden. Ihr Ziel ist es, die Lebensbedingungen der über 1.000 Menschen, die in der Straße leben, zu verbessern.
Die Initiative möchte zeigen, dass es auch anders geht und dass es möglich ist, die bestehenden Probleme anzugehen. Mit ihrem Engagement können sie einen positiven Wandel herbeiführen und die Straße zu einem angenehmen Ort für alle machen.
Omas for Future
Vorstellung der Initiative
Die Initiative „Omas for Future“ ist eine engagierte Gruppe von älteren Menschen, die sich für eine nachhaltige und gerechte Zukunft einsetzen. Die Mitglieder bestehend aus Omas, Opas sowie Frauen und Männern ohne eigene Enkelkinder, haben alle das gemeinsame Ziel einer „enkelgerechten“ Welt.
Die Omas für Future sind Teil der Klimagerechtigkeits- und Umweltbewegung in Berlin und orientieren sich an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der UN sowie den Empfehlungen des Weltklimarates. Sie setzen sich für Arten- und Umweltschutz ein und engagieren sich für soziale Gerechtigkeit.
Der aktuelle Bericht des Club of Rome „Earth for All“ verdeutlicht die Verantwortung der älteren Generation für den Zustand des Planeten. Das Versäumnis, die Warnungen früher ernst zu nehmen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, hat zu den heutigen Herausforderungen geführt.
Die Omas for Future sind überzeugt, dass die Jugend sie jetzt braucht und sind aktiv dabei, den Wandel unserer Gesellschaft mitzugestalten. Sie suchen die Vernetzung mit anderen Berliner Initiativen, nehmen an Demonstrationen und Klimastreiks teil und möchten ihre Stimme erheben.
In Friedrichshain halten die „Omas for Future“ jeden 4. Samstag im Monat zwischen 11:00 und 13:00 Uhr eine Mahnwache am Boxhagener Platz ab.
Die Initiative freut sich über weitere Mitstreiter*innen, die sich gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft engagieren möchten.
Ostkreuz Kiez für Alle
Vorstellung der Initiative
Die Initiative „Ostkreuz Kiez für Alle“ besteht aus Nachbar*innen, die das Leben in ihrem Kiez angenehmer gestalten möchten. Die Gruppe möchte den Kiez aktiv verändern, statt sich nur über Probleme wie Lärm, Dreck und Platzmangel zu ärgern.
Themen wie zunehmender Autoverkehr, verschmutzte Parks, fehlendes Miteinander oder zu wenig Grünflächen stehen für sie genauso im Fokus wie Mobilität, Gentrifizierung, Tourismus und Stadtplanung.
Konkrete Aktionen vor ihrer Haustür sind ein zentraler Bestandteil ihrer Initiative.
Das Ziel von „Ostkreuz Kiez für Alle“ ist es, ihren Kiez für alle Bewohner*innen schöner zu machen und dabei auf die Anliegen und Bedürfnisse aller einzugehen.
Um Verbesserungen im Berliner Ostkreuz-Kiez zu erreichen, setzen sie auf Zuhören, Diskutieren, Ideen und Lösungen sammeln sowie Anträge aus der Anwohnerschaft an die Bezirkspolitik zu stellen.
Zusätzlich führen sie regelmäßig gemeinsame Aktionen durch, um aktiv auf die Herausforderungen im Kiez aufmerksam zu machen.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich auf ihrer Website über aktuelle Entwicklungen zu informieren und sich aktiv an der Initiative zu beteiligen.
Repair Cafés
Vorstellung der Initiative
In Friedrichshain gibt es zwei Repair Cafés. Die Cafés bieten eine gemütliche Atmosphäre, in der Besucherinnen ihre defekten Gegenstände reparieren können. Von Kleidung und Möbeln bis hin zu Fahrrädern können hier verschiedene Dinge repariert werden. Erfahrenen Ehrenamtliche sind vor Ort, um bei den Reparaturen zu helfen und den Besucherinnen ermöglichen, auch selbst etwas dazuzulernen. Die Repair Cafés sind kostenlos und bieten eine nachhaltige Alternative zur Wegwerfgesellschaft, in der defekte Geräte oft ohne Rücksicht auf eine mögliche Reparatur weggeworfen werden. So bekommen die Gegenstände eine zweite Chance und unnötiger Müll wird vermieden. Außerdem macht das gemeinsame Reparieren großen Spaß.
Das erste Repair Café befindet sich im Café Kommrum in der Straßmannstraße 17 (mit Terminvergabe: Online-Terminbuchung von Repaircafé Friedrichshain – 1. Terminauswahl (terminland.de))
Das zweite Repair Café befindet sich in der Rigaer Straße 86 (jeden 1. Samstag im Monat 14:00 – 17:00 Uhr)
Samariter Superkiez
Vorstellung der Initiative
Die Initiative im Friedrichshainer Samariterviertel setzt sich für eine lebenswertere und nachhaltigere Nachbarschaft ein. Dabei haben sich sieben Arbeitsgruppen zusammengeschlossen, um gemeinsam an verschiedenen Themen zu arbeiten.
Die AG Zero Waste möchte beispielsweise Maßnahmen zur Müllvermeidung und -trennung im Kiez entwickeln und umsetzen. Greenkiez setzt sich für die Begrünung des Viertels ein, während sich eine andere Gruppe für temporäre Spiel- und Begegnungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum einsetzt. Die Initiative Verkehrsberuhigung fordert eine Reduktion des Verkehrsaufkommens und setzt sich gleichzeitig für mehr Verkehrssicherheit ein.
Die Initiativen „untere Liebigstraße“, „Waldeyerstraße“ und „Samariter-Kiezblock“ arbeiten an verschiedenen Projekten zur Gestaltung und Nutzung von Straßen und Flächen im Viertel.
Gemeinsam möchten alle Arbeitsgruppen und Initiativen dazu beitragen, das Friedrichshainer Samariterviertel zu einem lebenswerten und nachhaltigen Kiez zu machen.
Städtepartnerschaft San Rafael del Sur
Vorstellung der Initiative
Die Initiative zur Förderung der Städtepartnerschaft zwischen dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und dem Landkreis San Rafael del Sur in Nicaragua besteht bereits seit über 30 Jahren. Der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft, auch bekannt als „StäPa“, setzt sich in der Partnergemeinde für entwicklungspolitische Projekte mit unterschiedlichen Schwerpunkten ein.
Die Vereinsaktivitäten konzentrieren sich auf zwei Schwerpunkte: die Projektarbeit in San Rafael del Sur und die Aktivitäten in Berlin. In Zusammenarbeit mit dem Centro de Desarrollo Rural (Zentrum für ländliche Entwicklung, CEDRU) besteht eine langjährige und vertrauensvolle Kooperation zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen vor Ort.
Ein wichtiger Grundsatz der Vereinsarbeit ist die Kooperation und Partnerschaft auf Augenhöhe. Sowohl der Verein als auch die lokale Nichtregierungsorganisation CEDRU entscheiden gemeinsam, wie die finanziellen Mittel eingesetzt werden. Dabei verfolgt der Verein einen ganzheitlichen Ansatz, indem er neben infrastrukturellen Maßnahmen auch Fortbildungen für die Zielgruppen organisiert, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen.
In Berlin ist der Verein aktiv in der Öffentlichkeits- und Informationsarbeit. Durch Veranstaltungen informiert er über San Rafael del Sur und aktuelle soziale und politische Ereignisse in Nicaragua. Zudem unterstützt der Verein entwicklungspolitische Bildungsarbeit in Berlin und versucht durch Sport- und Kulturveranstaltungen, auf das Machtgefälle zwischen Globalen Norden und Süden aufmerksam zu machen.
Stadtteilbüro Friedrichshain
Vorstellung der Initiative
Das Stadtteilbüro Freidrichshain ist eine Initiative von engagierten Menschen und Gruppen. Seit 2008 gibt es eine „Anlaufstelle für Information und Bürger*innenbeteiligung“ in den Räumlichkeiten der ehemaligen „Betroffenenvertretung Warschauer Straße“.
Jeden Montag und Donnerstag von 17:00 – 19:00 Uhr bietet das Stadtteilbüro Sprechstunden für Menschen aus dem Stadtteil an, die dort wohnen, arbeiten oder sich engagieren. Das Stadtteilbüro ist keine offizielle Kommunikationsplattform des Bezirksamts, sondern versteht sich als Teil einer gelebten, selbstbestimmten Vorortdemokratie, in der zivilgesellschaftliches Engagement im Sinne der Nachbarschaft wichtig ist.
Friedrichshain ist ein Ortsteil mit vielen jungen Bewohnerinnen, steigenden Mietkosten und Umweltbelastungen. Das Stadtteilbüro setzt sich für den Erhalt der Lebensqualität im Stadtteil ein, verbunden mit der Förderung von nachbarschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Initiativen. Das Büro bietet Räumlichkeiten in der Warschauer Straße 23 an, um praktische Möglichkeiten für Eigeninitiative zu schaffen. Sie suchen stets interessierte Mitstreiterinnen, die sich für die „Anlaufstelle für Information und Bürger*innenbeteiligung“ engagieren oder an thematischen Diskussionen teilnehmen möchten.
Das Stadtteilbüro dient als ein Zwischenraum für Konflikte und Verständigungsmöglichkeit, in dem Ansichten und Entscheidungen der kommunalpolitischen Entscheidungsträger auf die Erfahrungen und Interessen der Nachbarschaften treffen.
Hierbei besteht immer ein Ungleichgewicht in den Machtverhältnissen zwischen den Eigentumsrechten und Regulierungsmaßnahmen auf der einen Seite und der Notwendigkeit von Übersetzungsleistungen für alternative Entwicklungsmöglichkeiten auf der anderen Seite.
Das Stadtteilbüro versteht sich daher als parteiisch im Sinne einer „bürgerinnendemokratischen Selbstermächtigung“ um die Entwicklung des sozialen Gemeinwesens mitzugestalten.
Suppe & Mucke
Vorstellung der Initiative
Die Initiative Suppe & Mucke wurde im Jahr 2009 ins Leben gerufen, um das gleichnamige Straßenfest in Friedrichshain zu organisieren. Das Fest findet jedes Jahr an einem anderen Ort statt und soll die soziokulturelle Vielfalt des Kiezes zeigen und feiern. Bei Musik und Suppe haben die Besucherinnen die Möglichkeit, sich über lokale politische Themen zu informieren und mit den teilnehmenden Projekten, Künstlerinnen und Nachbar*innen in Kontakt zu treten. Zusätzlich werden im Laufe des Jahres weitere Veranstaltungen angeboten und unterstützt.
Die Hauptziele des „Suppe & Mucke e.V.“ sind, freiwilliges Engagement zur Gestaltung der eigenen Lebenswelt zu fördern, politische, soziale und kulturelle Vereine und Projekte zu vernetzen, lokale politische Diskurse und alternative Stadtentwicklungsprozesse anzuregen und gegen soziale Ungleichheiten sowie Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und anderen Formen von Ausgrenzung vorzugehen.
Der Verein möchte allen Anwohner*innen einen einfachen Zugang zu den angebotenen Aktivitäten ermöglichen und sie ermutigen, ihre Interessen und Fähigkeiten einzubringen. Das Straßenfest lebt von Partizipation und das gemeinschaftliche Engagement ermöglicht politische, kulturelle du soziale Selbstverwirklichung.
Um dies zu erreichen, werden Jugendliche und junge Erwachsene in die Planung und Durchführung des Festes eingebunden, um gemeinsam ein buntes Straßenfest zu gestalten, das die Vielfalt Friedrichshains widerspiegelt.
Weberwiese Milieu sind wir
Vorstellung der Initiative
Die Initiative „Weberwiese Milieu sind wir“ besteht aus Mieterinnen in einem denkmalgeschützten Gebäudekomplex im Milieuschutzgebiet Weberwiese Berlin Friedrichshain. Es handelt sich um 35 Aufgänge mit insgesamt knapp 500 Wohnungen, in denen hunderte Mieterinnen leben, einige bereits seit dem Bau der Häuser im Jahre 1954.
Seit 2012 wurden die Häuser sukzessive in Eigentumswohnungen umgewandelt. Im August 2016 trat das Milieuschutzgebiet in Kraft.
Die Initiative ist besorgt darüber, dass die Instandsetzungen, die an den Häusern vorgenommen wurden, nur dazu dienen, die Wohnungen besser zu vermarkten, während die Bedürfnisse der Mieterinnen ignoriert werden. Obwohl Fassaden und Treppenhäuser denkmalgerecht instandgesetzt wurden, bleiben Elektrik und Bäder unrenoviert. Einige Wohnungen wurden bereits an Drittfirmen vermietet oder verkauft, und viele Mieterinnen haben Schwierigkeiten, vergleichbaren Wohnraum in Berlin zu finden.
Der Gebäudekomplex hat eine besondere soziale Bedeutung, da er ursprünglich guten Wohnstandard zu günstigen Preisen bieten sollte. Die Mehrheit der Bewohnerinnen ist weiterhin auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen. Die Initiative fordert daher das Land Berlin und den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg auf, ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden und bezahlbaren Wohnraum für Mieterinnen zu erhalten.
„Weberwiese Milieu sind wir“ setzt sich für den Erhalt ihres Zuhauses und ihrer Nachbarschaft ein und appelliert an die Politik und die öffentliche Hand, ihnen dabei zu helfen. Sie suchen nach öffentlichen Finanzierungsmodellen und stehen im Dialog mit den Eigentümer*innen um gemeinsame Lösungen zu finden, die dem Gemeinwohl dienen.
Wem gehört der Laskerkiez
Vorstellung der Initiative
Die Initiative „Wem gehört der Laskerkiez?“ wurde im Frühjahr 2021 von Anwohnerinnen, Kulturschaffenden und Gewerbetreibenden gegründet, um gegen die Verdrängung von alteingesessenem Gewerbe und Kultureinrichtungen durch externe Investoren und Immobilienkonzerne vorzugehen. Der Laskerkiez sieht sich mit Gentrifizierung und dem Verlust der lokalen Identität konfrontiert. Das Ziel der Initiative ist es, den Laskerkiez als lebendigen und bezahlbaren Ort zu erhalten, an dem Menschen gerne leben, arbeiten und ihre Kinder großziehen können. Daher setzen sie sich für bezahlbaren Wohnraum ein, der langfristig den Bedürfnissen der Bewohnerinnen entspricht, anstatt kurzfristige Profitinteressen zu verfolgen.
Die Initiative hat bereits Erfolge erzielt, wie die Vertreibung eines Investors aus der Corinthstraße 56, nachdem sie mir Kundgebungen, Demonstrationen und Medienpräsenz auf sich aufmerksam gemacht hat.
„Wem gehört der Laskerkiez?“ entwickelt gemeinsam Ideen und bringt diese in die Öffentlichkeit und Politik. Ihre Arbeit ist noch nicht abgeschlossen.
Alle Interessierten sind eingeladen, sich der Initiative anzuschließen und gemeinsam für eine lebendige und gerechte Nachbarschaft einzustehen.